Was ist eine Rohrsanierung?
Alte Abwasserleitungen werden im Laufe der Jahre oder Jahrzehnte undicht. Das kann durch eindringende Baumwurzeln, Materialverschleiß oder Erdbewegungen geschehen, die zu Rohrbrüchen führen. Von undichten Rohren geht eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Trinkwasserversorgung aus. Gerät Abwasser mit Fäkalien in den Grundwasserspiegel, bedroht das die Qualität des Leitungswassers. Grundstückseigentümer sind deshalb verpflichtet, in bestimmten Abständen die Dichtigkeit ihrer Abwasserrohre überprüfen zu lassen. Liegen größere Schäden vor, müssen die betroffenen Leitungsabschnitte repariert werden. In dem Fall wird von Rohrsanierung gesprochen.
Wie läuft eine Rohrsanierung ab?
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Rohrsanierung. Kleine Haarrisse können mit Kunstharzen von innen abgedichtet werden. Bei größeren Schäden ist das nicht mehr möglich und Rohrteile müssen ausgetauscht werden. Dieser Austausch zieht umfangreichere Maßnahmen nach sich. Erdreich wird ausgebaggert und die Leitungen werden an den beschädigten Stellen freigelegt. Erst dann können sie ersetzt werden. Anschließend muss der Boden wieder aufgetragen werden.
Wie kann der Sanierungsbedarf ermittelt werden?
Eine Druckprüfung lässt Rückschlüsse auf das Schadensausmaß zu. Findet in den untersuchten Rohren ein schneller und starker Druckabfall statt, sind auch die Schäden hoch. Um die weitere Untersuchung möglich zu machen, erfolgt zunächst eine Hochdruckreinigung, um die Rohre von Schmutz zu säubern. Anschließend beginnt die detaillierte Überprüfung mithilfe einer Kanalkamera. Sie wird an einem Leitungskabel in das Rohr eingeführt und sendet Bilder aus dem Rohrinneren. Die Bildqualität ist so hervorragend, dass feinste Haarrisse ebenso gut erkannt werden wie große Bruchschäden. GPS-Daten geben die genaue Lage der Schäden an. Nun lässt sich der Sanierungsbedarf sehr exakt ermitteln.